Galloway Kalb gerettet
Teamwork von Warnauer Bürgern bei der Rettung aus Lebensgefahr eines am vergangenen Wochenende im Schlamm eingesunkenen 2 Tage alten Galloway Kalbs.
Ein Warnauer entdeckte beim Sonntagsspaziergang kurz vor Sonnenuntergang in einem Gehege der Liegenschaft der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein im NSG Hochfelder See/Lütjensee eine nicht korrigierbare Situation. Ein zwei Tage altes Kalb war so tief in eine morastige Stelle eingesunken, dass es sich nicht aus eigener Kraft befreien konnte. Auch das Muttertier hielt großen Abstand zu dieser Stelle, da sie die Gefahr vom jahreszeitlich bedingten seenahem Morast offensichtlich einschätzen konnte.
Hier leben Galloway Rinder, eine mittelrahmige Robustrasse aus Südwest-Schottland, die als Hausrind ganzjährig in Freilandhaltung leben können. Galloways zeichnet ihr doppelschichtiges Fell mit langem, gewelltem Deckhaar und feinem, dichtem Unterhaar aus. Die zu anderen heimischen Rindern vergleichsweise dicke Haut sowie der angepasste sparsame Stoffwechsel machen die Galloways besonders widerstandsfähig gegen kalte Winter.
Mit zwei weiteren zu Hilfe geeilten Warnauern gelang es nach einiger Überlegung, oberschenkeltief im Morast stehend und unter erheblicher Gefahr, vom Muttertier angegriffen zu werden, das Kalb mit Muskelkraft aus der Situation zu befreien. Völlig entkräftet musste das Kalb vom inzwischen eingetroffenen beauftragten Halter des Naturschutzbundes SH an eine weit entfernte trockene Stelle des Geländes verbracht werden.
Eine tolle Lebensrettungsaktion, in Anbetracht der Tatsache, dass das Kalb in diesem Naturabschnitt keine weitere Überlebenschance gehabt hätte. Der Vorfall sollte allerdings auch Anlass zur Überlegung geben, ob hier die Haltung von Jungtieren ganzjährig erfolgen kann.